Wie schütze ich
mein Haus vor Hitze?

In Regionen mit hohen Temperaturen wie Südeuropa oder Nordafrika ist die Bauweise entsprechend an die Hitze angepasst. Diese umfasst kleine Fensteröffnungen und helle Farben. Allerdings sind mittlerweile auch in dicht besiedelten und stark versiegelten städtischen Gebieten hierzulande in den Sommermonaten extreme Temperaturen zu verzeichnen. Die Regionalität und die topographische Lage spielen dabei eine wichtige Rolle (siehe Kapitel "Nasser, heißer, stürmischer"). Die Hitze kann sich negativ auf die Gebäudekonstruktion auswirken, hat aber vor allem Auswirkungen auf Ihre Gesundheit und Ihr Wohlbefinden.

Warum Deutschland massiv baut...

  • natürliche und langlebige Materialien in der Herstellung (weniger Ressourcenverbrauch)
  • kürzere Transportwege als bei Holz
  • jederzeit recyclebar und CO2-bindend
  • Flexibilität und Anpassungsfähigkeit des Hauses
  • hervorragende Wärmedämmeigenschaften und ausgeglichenes Raumklima
  • hohe Feuerbeständigkeit und resistent gegen Schädlinge
  • umfangreicher Schutz vor extremen Wetterereignissen
     

Jetzt massiv bauen

Um ein angenehmes Innenraumklima zu gewährleisten und das Gebäude vor Sommerhitze zu schützen, können zwei verschiedene Strategien verfolgt werden. Zum einen können bauliche Maßnahmen ergriffen werden, um eine starke Erhitzung des Gebäudes zu verhindern. Zum anderen kann vorhandene Wärme durch technische Vorrichtungen nach außen abgeleitet werden, oder der Luftaustausch in den Räumlichkeiten kann optimal geregelt werden. Hierbei handelt es sich oft um Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung, die in vielen Neubauten, wie Niedrigenergiehäusern oder Plusenergiehäusern, bereits zum Standard gehören.

Es ist in jedem Fall kostengünstiger und umweltschonender, bauliche Maßnahmen zu ergreifen, um eine starke Erwärmung des Gebäudes zu verhindern, anstatt bereits vorhandene Hitze im Haus mit einer Klimaanlage zu bekämpfen. Herkömmliche Klimaanlagen verbrauchen viel Energie, belasten das Klima und verursachen laufende Stromkosten. Zudem können sie sich negativ auf das körperliche Wohlbefinden auswirken und außerhalb des Gebäudes zusätzliche Wärme erzeugen.

Welche Maßnahmen auf meinem Grundstück schützen vor Hitze?

Das Grundstück und der Außenbereich Ihres Gebäudes bieten Ihnen zahlreiche Möglichkeiten, um sich gegen sommerliche Hitze klimaangepasst zu gestalten. Eine effektive und natürliche Maßnahme ist die Nutzung von Bäumen als Schattenspender für das Haus. Sie helfen dabei, hohe Temperaturen im Gebäude zu reduzieren. Es ist jedoch wichtig darauf zu achten, dass die Bäume nicht unerwünschte Verschattungen verursachen, die zu einer Beeinträchtigung von Helligkeit und Energiebilanz im Winter führen könnten. Zudem sollten Sie sicherstellen, dass die gewählten Bäume keine potenzielle Gefahrenquelle für das Haus bei Stürmen darstellen, beispielsweise durch brüchige Äste oder instabile Wurzeln. Eine sorgfältige Auswahl der Baumarten, wie Laub- statt Nadelbäume, kann dabei helfen, diese Aspekte zu berücksichtigen.

Bei der Gestaltung Ihres Gartens spielen verschiedene Faktoren eine wichtige Rolle, um eine klimaangepasste Umgebung zu schaffen. Dazu gehört die sorgfältige Auswahl der Baumart unter Berücksichtigung der Kronen- und Wurzelform, der zu erwartenden Höhe und Standsicherheit sowie des Standorts auf Ihrem Grundstück. Es ist wichtig zu beachten, dass neu gepflanzte Bäume einige Jahre benötigen können, um den gewünschten Verschattungseffekt für Ihr Gebäude zu erzielen. Bei der Auswahl der geeigneten Bäume können Gärtner oder das Grünflächenamt Ihrer Kommune beratend zur Seite stehen. Es ist ratsam, die Bäume regelmäßig auf ihre Gesundheit und Standsicherheit zu überprüfen. Im Internet oder beim Grünflächenamt finden Sie auch Listen mit klimawandelresistenten Baumarten, die bei Ihrer Auswahl hilfreich sein können.

Vermeiden Sie kahle Bodenflächen auf Ihrem Grundstück, da diese stark austrocknen und kein Regenwasser aufnehmen können. Bepflanzte Böden hingegen sind durchlässiger, insbesondere Stauden tragen dazu bei. Vor allem in städtischen Gebieten bietet sich die Anlage von begrünten Innenhöfen an, um durch Verdunstung eine Kühlung zu erreichen und die Aufenthaltsqualität am Haus zu verbessern. Auch die Auswahl der Pflanzenarten in Ihrem Garten oder Hof kann an den Klimawandel angepasst werden. Hitzeresistente Pflanzen kommen besser mit den zu erwartenden Bedingungen wie hohen Sommertemperaturen und Trockenheit zurecht als viele heimische Arten. Exotische Pflanzen hingegen sind nicht winterhart und vertragen Kälte, Frost und Feuchtigkeit hierzulande nicht gut. Rosen und Zwiebelblumen wie Zierlauch oder Schwertlilien eignen sich gut. Empfindlichere Arten sollten an einem sonnengeschützten Platz platziert werden. Bei Obst- und Gemüsesorten gibt es ebenfalls Sorten, die dem Klimawandel nicht standhalten können. Die meisten Arten werden jedoch in Zukunft gut zurechtkommen, und das Pflanzen von subtropischen Arten wie Zitrone und Orange, Olive, Feige oder Paprika wird möglich sein.

Jetzt klimagerecht bauen

Im Sommer ist es wichtig, für eine ausreichende Wasserversorgung der Bäume und Grünflächen zu sorgen. Dabei sollten Sie gespeichertes Regenwasser zur Bewässerung verwenden. Ein automatisches Tropfsystem ermöglicht eine präzise Dosierung des Wassers und spart somit Wasserressourcen ein. Offene Wasserstellen wie Gartenteiche oder Terrassenbrunnen sind nicht nur optisch ansprechend, sondern senken auch bei Hitze die Temperatur. Dadurch verbessern Sie die Aufenthaltsqualität rund um Ihr Gebäude. Diese Wasserstellen können auch in Kombination mit natürlicher Regenwasserbewirtschaftung genutzt werden. Ähnlich wie beim Schutz vor Überflutungen sollten Sie möglichst wenig Fläche auf Ihrem Grundstück versiegeln, da versiegelte Flächen den Boden schneller und stärker erhitzen. Begrünte Einfahrten und bepflanzte Terrassen bieten Möglichkeiten zur Entsiegelung oder Vermeidung von Versiegelung, wodurch Regenwasser versickern kann.

Wie gestalte ich die Gebäudefassade widerstandsfähig gegen Hitze?

Informieren Sie sich bei der Bauweise Ihres Hauses, ob eine rein monolithische Bauweise mit nur Mauerwerk wie Beton, Kalksandstein oder gebrannte Tonsteine möglich ist oder ob eine Bauweise mit Dämmung in Frage kommt. Sowohl rein monolithische Häuser als auch gedämmte Häuser erfüllen die hohen Anforderungen an Energieeffizienz und bieten ein gutes Raumklima.

Im Neubau sind bei nicht monolithischer Bauweise die Wärmedämmung und ein Nachweis zum sommerlichen Wärmeschutz vorgeschrieben. Im Bestandsgebäude hingegen ist die Dämmung eine wichtige Maßnahme, um Ihr Haus vor starker Erwärmung zu schützen. Es gibt eine Vielzahl von Dämmmaterialien auf dem Markt, die unterschiedliche Eigenschaften aufweisen. Für eine gute Wärmedämmung im Winter ist ein Material mit geringer Wärmeleitfähigkeit erforderlich, während für den Schutz vor Sommerhitze ein Dämmstoff mit geringer Wärmespeicherungsfähigkeit geeignet ist.

Dämmstoffe, die beide Eigenschaften vereinen, sind daher zu empfehlen. Zusätzlich spielt die Dicke der Dämmung eine wichtige Rolle, um das Gebäude im Sommer effektiv vor Hitze zu schützen und gleichzeitig eine effiziente Wärmedämmung im Winter zu gewährleisten. Durch eine gründliche Beratung zur Auswahl der Bauweise und des Dämmmaterials können Sie sowohl den Hitzeschutz als auch die Kälteschutzmaßnahmen optimieren.

 

Während des Hochsommers erwärmt sich die Außenfassade stark, daher ist die Wahl der Baumaterialien entscheidend, um sowohl Hitzeschutz als auch ein angenehmes Innenraumklima an heißen Sommertagen zu gewährleisten. Bestimmte Baumaterialien wie Stahl und Glas heizen sich tagsüber extrem auf und geben dann die Wärme ins Innere ab.

Bei Hitze fungieren natürliche Baustoffe wie Ziegel oder Kalkstein hingegen als Puffer. Holz und Stroh zeigen ebenfalls gute Eigenschaften in Bezug auf die Wärmeleitfähigkeit auf und sind zudem sowohl in der Herstellung als auch in der Entsorgung nachhaltig und klimaschonend. Die Farbe der Fassade wirkt sich ebenfalls auf die Temperaturen im Inneren des Hauses aus: Helle Farben reflektieren das Sonnenlicht stärker und heizen sich daher nicht so stark auf wie dunklere Farbtöne. Daher sollten Sie beim Neubau oder bei einer umfassenden Gebäudesanierung darüber nachdenken, ob eine klimaangepasste Fassade für Ihr Haus sinnvoll ist und den Vorschriften des Bauplanungsrechts entspricht.

Jetzt klimagerecht bauen

Um ein effektives Hitzeschutzkonzept zu erstellen, sollten Sie die Größe, Lage, Art und Anzahl der Fenster in Kombination mit Verschattungseinrichtungen sorgfältig berücksichtigen. Bei der Planung eines Neubaus ist es wichtig, zunächst zu überlegen, welcher Anteil der Gesamtfläche des Hauses für Fenster angemessen wäre. In einigen Fällen kann es sinnvoll sein, den Anteil der Fensterflächen zu begrenzen oder auf große Fensterfronten zu verzichten. Die Ausrichtung der Fenster nach den verschiedenen Himmelsrichtungen sollte ebenfalls in Ihre Planungen einbezogen werden. Nehmen Sie diese Überlegungen mit in die Gespräche mit Ihrem Architekten und beraten Sie gemeinsam, wie sich helle Räume und effektiver Hitzeschutz optimal kombinieren lassen.

Auch für bestehende Häuser gibt es eine vielfältige Auswahl an Verschattungsmaßnahmen und -elementen. Dazu gehören flexible Roll-, Klapp- oder Schiebeläden, Jalousien und Markisen (wie Vertikal-, Fallarm- und Fassadenmarkisen). Durch die Anbringung von außenliegenden Verschattungsvorrichtungen wird die Sonneneinstrahlung nicht direkt auf das Fensterglas gelenkt, was eine deutlich effektivere Abschirmung ermöglicht. Eine Alternative dazu sind speziell getönte Fenster (Sonnenschutzglas) oder Fenster mit einer Sonnenschutzfolie, allerdings fällt dadurch auch weniger Licht ins Haus. Innenliegende Beschattungsmaßnahmen bieten zwar eine geringere Wärmereduktion, können jedoch immerhin noch eine Reduktion von bis zu 30 Prozent der Wärme bewirken.

Um den größtmöglichen Effekt zu erzielen, sollten Jalousien, Faltstores und Vorhänge nicht direkt am Fenster angebracht werden. Es ist besser, Jalousien und Vorhänge aus Holz anstelle von Kunststoff oder Metall zu wählen, da sie effektiver abdunkeln. Wo es möglich ist, bieten sich auch Nachtluftklappen als zusätzliche Option zur nächtlichen Raumkühlung an.

Wie gestalte ich mein Dach hitzebeständig?

An heißen Tagen kann sich die Dachdeckung eines Hauses zeitweise auf über 80 Grad Celsius erhitzen. Der Dachstuhl ist daher besonders von hohen Außentemperaturen betroffen und sollte ebenso wie die Fassade mit geeigneten Dämmmaterialien versehen werden. Flachliegende, großflächige Dachfenster sind anfällig für starke Sonneneinstrahlung und können die oberen Bereiche des Gebäudes stark aufheizen.

Deshalb ist es wichtig, diese Dachfenster unbedingt mit Verschattungselementen oder Sonnenschutzfolien auszustatten. Eine Alternative zu großen, schrägen Dachfenstern sind Dachgauben. Wenn Sie Ihr Haus umbauen oder erweitern, sollten Sie in Betracht ziehen, Dachgauben als Alternative zu verwenden, da bei ihnen zumindest die hochstehende Sonne nicht direkt auf das Glas scheint.

In Deutschland wird die Verwendung von weißen bzw. hellen Dachziegeln als Maßnahme zum Schutz des Dachs vor hohen Temperaturen bisher noch selten angewendet. Ähnlich wie bei einer hellen Fassade wird in diesem Fall die Wärmeeinstrahlung reflektiert und die Belastung durch hohe Temperaturen reduziert. Allerdings ist die Verwendung eines hellen Dachs oft nicht mit den Vorgaben des Bebauungsplans vereinbar. Es ist daher ratsam, sich bei Ihrer örtlichen Kommune über entsprechende Regelungen zu informieren.

Je nach Dachform, wie zum Beispiel bei Flachdächern, besteht die Möglichkeit, das Dach zur Hitzeschutzmaßnahme zu begrünen. Einige Kommunen fördern begrünte Dächer, da sie zur Verbesserung des Mikroklimas beitragen und eine sinnvolle Entlastung für das Dachentwässerungssystem und das Kanalnetz bei Starkregen darstellen. Eine flächendeckende Solaranlage kann auch das Dach vor direkter Sonneneinstrahlung schützen. Eine Beratung durch die örtlichen Kommunen oder Stadtwerke wird empfohlen, da diese möglicherweise Förderprogramme oder Kooperationsvereinbarungen (z. B. Contracting) für Photovoltaikanlagen anbieten. Es ist auch möglich und sinnvoll, eine Kombination aus Solaranlage und Dachbegrünung zu nutzen.

Während sommerlicher Hitzewellen kommt es bundesweit häufig zu schweren Gewittern, begleitet von starken Winden, Starkregen und Hagel. Blitzeinschläge können dabei erhebliche Druckbelastungen auf die Bauteile ausüben und im schlimmsten Fall Brände verursachen. Wenn sich Ihr Haus freistehend an einem erhöhten Ort befindet, besteht ein höheres Risiko eines Blitzeinschlags im Gebäude im Vergleich zu dicht besiedelten Gebieten. Daher ist es wichtig, Ihr Gebäude mit einem effektiven Blitzschutzsystem auszustatten und regelmäßig von Fachleuten überprüfen zu lassen.

Grundstückswahl – Was sollte ich bei der Grundstückswahl beachten?

Starkregen & Hochwasser – Wie schütze ich mein Haus vor Wasser?

Sturm – Wie schütze ich mein Haus vor Sturm?